Freitag, 16. Oktober 2020

16.10.2020 "Seetag", Gernsheim, Heidelberg, Mannheim

Das Bett ist weicher als das vorige. Das Schiff fährt sehr ruhig. Beim Ablegen gestern waren keine Dröhngeräusche zu hören, obwohl er sich auch seitlich weggedrückt hat. 

Klimaanlage ist über dem Fernseher, aber wenn man die Decke bis zum Hals zieht und auf dem Sessel einen Schal ins Genick hängt, stört es nicht. 

Erstes Mal rausgucken kurz nach 7 (meine Uhr war mal wieder stehen geblieben), wir hatten grad Bingen passiert und links war Rüdesheim. Solange es draußen noch dunkel ist, muss man nicht so dringend aus dem Bett 😎.

Vor dem Frühstück sollte jeder an der Rezeption vorbeigehen zum Temperaturmessen. Alles wird jedesmal aufgeschrieben. Was hier noch anders ist: Die Kabine wird nur gereinigt und vom Housekeeping betreten, wenn das Schild Bitte aufräumen! außen an der Tür hängt.   D.h., sie sparen hier viel Arbeit ein, denn abends braucht man selten jemand, der nochmals saubermachen muss. Es gibt also auch kein Leckerli auf dem Kopfkissen.

 

Frühstück von 07:30-9:30 Uhr: Am Eingang steht auch hier ein Teller, wo man sieht, was drauf ist, jeden Tag leicht wechselnd. Jetzt der Nachteil: bei unserem Teller (einer pro Tisch, nicht einen für jeden) war die Scheibe Kochschinken vergessen worden. Die wollte ich eigentlich essen, aber jetzt wollte ich nicht gleich unangenehm auffallen und es monieren. Geht auch ohne. Der Rest ist anders als Adora: man wählt wie viele Brötchen von welcher Sorte (also Körner oder weiße), Obstsalat (mit viel Apfel für Axel), Verpacktes steht schon auf dem Tisch, Eier bestellt man, gekochte Eier mit Auswahl, ob 3 oder 5 Minuten, Müsli und Co kann man alles zusammenstellen, und ganz unten: ein Glas Sekt zur Kreislaufanregung 😊. Machen wir dann mal. Grüner Tee im Kännchen, das nur halb voll war, hab mir einen zweiten bestellt, Klo ist ja in der Nähe...

Bei den Körnerbrötchen waren drei verschiedene auf dem Schauteller, eins mit Kürbis, eins mit Sonnenblumenkernen und ein weißes mit Mohn drauf. Wir bekamen nur die mit Kürbiskernen. Da sie miniklein sind, habe ich drei bestellt. Es blieb auch bei dieser Sorte, bis auf einen Morgen... das kommt dann.

die Grundausstattung

Hochwassergesichert!

Danach suchen wir uns einen Platz in der Lounge, vorne mit Aussicht, Zeitung online lesen, wir gleiten in der Zeit durch grüne Seitenränder. 

Mainz war schön zu sehen, allerdings sehr grau. Deshalb erst später hochwassergesicherte Häuser:



Sie werben für eine Tombola mit Artikeln aus dem Shop, 6 Lose 10,-€, 1 für 2,-€.

Kinder und Jugend unter 18 können sich Zettel für eine Bordrallye bei den Reiseleitern holen. 

Hinter uns telefoniert jemand sehr laut und sehr amüsant für uns 😂😂, bei Nierstein.

Um 11 Uhr wird vorne von Peter ein Kurzfilm über Vietnam, Kambodscha und den Mekong gezeigt, dazu gibt’s viele Infos von Peter, der normal dort als Reiseleiter fährt. Es ist ein richtiger Vortrag, "sein" Thema. Wir hören alles, wollen aber gar nicht teilnehmen, von den Bildschirmen sieht man ganz vorne am Schiff, also hinter der Bar, nichts, das ist auch richtig so. Wer will, kann ja vorne sitzen.

Wir gehen mal in die Kabine, da gibts Tee und Kaffee ohne Rechnung. Handy braucht auch ständig Futter. Und planen den Pfingsturlaub nächstes Jahr in groben Zügen 😁, vermutlich Kindertaufe und Kreuzfahrer-Treffen mit unserer zukünftigen Reiseart.

Mittag wieder 1 Vorspeise, 1 Suppe , 2 Hauptgerichte, 1 Nachtisch, wobei der Vorspeisensalat auch als vegetarisches Hauptgericht zu wählen wäre. Das ist etwas abgespeckter als auf der Adora. Ich glaube, hier hatte ich nur zwei Gänge, Fisch und Nachtisch (der musste sein!), zu satt vom Frühstück.

Dann sind wir da, Gernsheim hat einen Verladehafen und die Fähre Helene. 



Die Fähre Gernsheim ist eine wichtige Verbingung über den Rhein hier in der Gegend!
 

Und das ist Biblis. Bei meinen schönen Weitblickfotos in die Ebene ist es immer mit drauf, wir wohnen grade außerhalb vom Radius von 30 km. Zum Glück schon 2011 abgeschaltet, seit 2017 stillgelegt, die Brennstäbe sind seit einem Jahr raus und liegen in Castoren im Zwischenlager. Wo das ist? Na, einfach daneben! Und jetzt bringen sie aktuell noch weitere aus Sellafield wieder hierher. Gibts keine anderen Probleme im Moment???  Philippsburg passieren wir heute auch noch, da haben sie im Mai die Kühltürme gesprengt, davon sieht man nichts mehr. Auch da liegt noch Radioaktives nebenan herum (salopp ausgedrückt).

 Axel hat sogar noch Zeit für paar Minuten Schläfchen bis zum Aufruf für den Ausflug. Heute besichtigen wir als Touristen Heidelberg! Das Besondere daran: Ich habe da mal zwei Kinder geboren und war sicher zum letzten Mal in 1991 dort. Irgendwann hatten wir auch mal das Schloss besucht, aber 30 Jahre ist es sicher her. Und zum Einkaufen fuhr man nach Mannheim oder Viernheim, Parken in HD war mir keine Freude.

Vollgestopfter Bus, hier ist die FFP2-Maske dran...  Eine Std Fahrt bis zum Schloss, wir fahren es von hinten an, Führung außen und innen, dann im Bus runter in die Stadt, Führung dort und Freizeit bis 17:50.  



Der älteste Teil vom Schloss



Wir genießen es, dass es auch hier normal bevölkert, also ziemlich leer ist, wie überall grade.

Die vielen Leute, die hier gewohnt und hier dran gebaut haben, kann und will ich mir gar nicht merken. Aber das große Fass fasst 220.000 Liter und ist das größte, das jemals gefüllt war. Das allergrößte steht in Bad Dürkheim und ist ein Restaurant, aber da war nie Wein drin (außer in Flaschen :-).


Ich oben drauf auf dem Fass



Der Neckar hat 27 Schleusen, 120 Höhenmeter ab Plochingen, hier ist die dritte, die vordersten zwei sind die höchsten. 100 km sind schiffbar.

Und Heidelberg hat die längste Fußgängerzone. 😊. Hatten wir das nicht grade in Bonn? Die müssten das mal ausdiskutieren.



das Rathaus, hier sitzt der Bürgermeister








Guide Susanne, bedankt sich am Ende, dass wir überhaupt reisen. Gute interessante Führung.

Durch Mannheim mit Erklärungen zurück, der Busfahrer ist ein bisschen ein Dummschwätzer, erzählt was von falsch gefahren und Umweg, dabei fährt er den einzig richtigen Weg, Kopfschütteln, Mund halten, da muss man durch, singt auch noch ein Pfälzer Weinlied, dann lässt er uns im Hafen raus, gegenüber der Rheingalerie. Hier im Hafen war ich noch nie drin, habe aber beim Einkaufen von gegenüber schon Schiffe fotografiert. Eine Arosa liegt da drüben. Auf der Adenauer Brücke ist der übliche Feierabend-Stau. 

Blick zur Rheingalerie nach Ludwigshafen


Wir checken ein, bringen die Sachen weg, da legt er schon ab. Die Durchsagen hört man nur auf Deck, in Fluren und Kabinen funktioniert es nicht. Technische Störung, es liegt nicht am nicht gedrückten Knöpfchen. Ich muss nochmal hoch, wenn man schon fast daheim abfährt. Es ist allerdings schon ziemlich dunkel um kurz vor 7.

Axel will dann essen. Zeitraum 19-21 Uhr. 

Das ist wieder prima, vier Gänge, wir bekommen ein Stück Geburtstagskuchen ab, mit Quark und ziemlich leicht. Sie wollte keine Zahl (80) drauf, hat sofort reklamiert. Trocken schlagfertig 😉

Während wir in der Lounge sitzen, fahren wir unter der Brücke der A61 durch, die wir oft oben benutzen.

Um 20:42 bekommen wir die Rechnung von 3 Getränken, ab 10 Minuten später ist Happy Hour. Aha, Pech gehabt, das merken wir uns. Bzw. für morgen ist es im Tagesprogramm schon angekündigt. Bier für 2,50 statt 4,- und Wein für 2,- statt 3,50, sowie andere gute Preise.

 

Wie erschafft man Umsatz im Bordshop, wo doch keiner was braucht und keiner auf einer 4-Tages-Reise was kauft? Man macht eine Tombola! Und wisst ihr was? Es funktioniert hervorragend! Vorne steht ein großer Tisch voller Zeug. Von dem Geld für die Lose haben zwei der Damen vieles rausgesucht und dort aufgebaut. Das wird jetzt verteilt, an Hotelchefin Agnes ist auch noch eine Alleinunterhalterin verlorengegangen, es ist lustig. Wir haben auch 6 Lose. Besonders lustig ist es am Nachbartisch, die sind mehrere Personen und haben insgesamt 40 Stück, sie räumen 4x ab 😂 Astrid wartet immer schon auf sie, ob sie wieder vorkommt.

Hinterher verlosen sie noch einen Cocktail zwischen allen, die noch nix gewonnen haben, und noch einen, und ich bin froh, den nicht zu gewinnen. Hatte ja schon einen. Als die Musikerin wieder mit deutschen Liedern aus den frühen 60ern anfängt, verschwinden wir leise über das Oberdeck nach hinten.

Müde. Bei Germersheim - jetzt muss ich auch diese Brücke noch gucken, völlig langweilig, aber die benutzen wir in letzter Zeit am häufigsten. Den Kindern schreiben, dass wir in der Nähe vorbeifahren. Zeit zum Schlafen. Man müsste an Deck schlafen können! Ins Dunkle rausgucken: habe ein Feuer am Ufer gesehen, und auf der Landzunge daneben zwei Lichter, aber die konnten nicht zueinander, dazwischen war Wasser. Hätte gerne ein Fernglas gehabt. Eigentlich schade, dass man ins Bett muss. Jetzt aber Ruhe. 

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